COPY –
Bitte kopieren!

»Kopieren« heißt »Vervielfältigen« (lat. »copia« für Fülle und »opia« für Macht): Verbreitung, Imitation, Mimese, Nachahmung, Wiedergabe, Reproduktion, Abschrift, Plagiat, Fake, Wiederholung, Durchschlag – Diebstahl!

»COPY« ist eine Serie von sechs Büchern zum Thema »Kopieren«. Unter den oben genannten Synonymen wurden Bilder und Texte gesammelt und diese nach bestimmten Themengebieten aufgeteilt. Buch 1: »Gott schuf den Menschen nach seinem Abbild« umfasst die Bereiche Architektur, Religion, Politik und Biologie. Buch 2: »Kikeriki, WauWau, KuckKuck, MähMäh« befasst sich mit dem Ursprung der Sprache. Buch 3: »Richard Strauss – Alpensinfonie 1915« gibt einen Einblick in die Programm- und Elektronische Musik. Buch 4: »Sichern Sie sich Ihre Kopie« zeigt Beispiele aus der Bildenden Kunst. Buch 5: »McDonald’s lebt von einer Pathosformel« beschäftigt sich mit der Wiederholung von Bildwelten. Buch 6: »Wer nicht kopiert ist tot« geht rechtlichen Fragen auf den Grund.

6 Bücher mit Schuber
350 Seiten, 290 × 205 mm
Offsetdruck, Fotokopie

»McDonald’s lebt von einer Pathosformel.«

»McDonald’s Golden Arches sind eine Imitation römischer Triumphbögen, welche die Eroberung des Himmels versinnbildlichen sollen. Marktbeherrschende Unternehmen haben in der Regel signifikante Logos, die ihnen allerdings nicht zur Markteroberung verhelfen, sondern zur Interpretation ihres Erfolgs herangezogen werden können.«

zitiert nach Hans Ulrich Reck:
»Pathosformeln, Schwingungsgrade, energetische Messungen«,
Kunstforum: Imitation und Mimesis, Band 114, 1991.

»Sichern Sie sich Ihre Kopie.«

»Anfang der 1980er-Jahre kam es auf dem internationalen Kunstmarkt zu einem rasanten Preisanstieg von Kunstwerken der klassischen Moderne und des Impressionismuses. Unter dem Titel ›Originale werden immer seltener – Sichern Sie sich Ihre Kopie‹ schien es für eine normal interessierte Käuferschicht der einzige Ausweg zu sein, sich Kunstwerke als Original-Reproduktionen zu sichern. Daher warb das im Jahr 1987 gegründete Internationale Museum für Nachschöpfungen in Zürich mit dem Slogan ›Kunst, die man sich leisten kann‹ für originalgetreue Reproduktionen.«

zitiert nach Romana Rebbelmund:
»Appropriation Art: Die Kopie als Kunstform im 20. Jahrhundert«,
Frankfurt am Main, 1999.

»Kikeriki, Wau Wau, Kuckuck, Mäh Mäh«

»Seit dem 13. Jahrhundert wurde immer wieder der Versuch unternommen zu klären, wie der Mensch zur Sprache kommt. Eine von vielen Theorien besagt, am Anfang hätten nicht Laute, sondern Gesten gestanden. Aber die Gestensprache ist eine beschränkte Sprache. Sie funktioniert nur so weit das Auge reicht. Der Dichter, Theologe und Philosoph Johann Gottfried Herder (1744 – 1803) war einer der ersten, der darauf bestand, dass der Mensch seine Sprache den Lauten der Natur abgelauscht habe. In seiner im Jahr 1772 veröffentlichten ›Nachahmungstheorie‹ beschreibt er den Ursprung der Sprache.«

zitiert nach Hans Heger:
»Die Lust am Schreiben«,
Heidelberg, 1999.